Montag, 1. Juli 2013

Hello T3

Dieser Blog dient mehr als Notizzettel weil ich recht vergesslich bin. Deswegen versuche ich viele Bilder - auch von den unscheinbaren Details - zu machen und meine Arbeiten so zu dokumentieren.

Es geht um meinem VW Bulli (T3) mt Wohnmobilausbau und Hochdach.

Fahrzeudaten
VW T3 1,6L Diesel 50PS
x47.000 km (5-stelliger Tacho)
"Laut Wekstatteinschätzung 147.000 km"
Hochdach, "Reimo" Campingausstattung
Gelb, schlecht überlackiert

Ersteigert auf Ebay, und zwar genau so wie man es nicht machen soll. Nicht angeschaut, drauf geboten, Höchstbietender... ups! Ziemlich bescheuert, das gebe ich zu! Aber egal, ich muss eigenen Fehler machen dürfen.

Schnell noch Standardlektüre besorgt (Amazon):
- VW Bus und Transporter Diesel von 11/80 bis 12/90: Bus Syncro Diesel von 02/85 bis 10/92, So wird's gemacht [R.Etzold]
- VW Bus T3: Benziner ab Oktober 1982. Diesel. Turbodiesel (Jetzt helfe ich mir selbst) [D.Korb]

Und viel gelesen u.a.
- google
- http://www.bulliforum.com
- http://www.busfreaks.de

Irgendwo bin ich auf eine schöne Checkliste Bullikauf geraten, die ist wirklich sehr hilfreich um den Zustand zu bewerten. (Link folgt vielleicht noch einmal später)

Sa. 29.06.2013

Es ist soweit, zusammen mit meinem Bruder holen wir den Bulli. Entfernung: 200km. Ich habe Panik. In meinem Leben habe ich schon zwei Trabis geakauft und bin mit beiden mehrfach liegen gebliebe. Was ich machen soll wenn die 2,4 Tonnen T3 auf der Autobahn still stehen weiß ich nicht. Vorsorglich habe ich natürlich Werkzeug und eine Abschleppstange eingepackt.O.g. Lektüre ist dabei, ADAC-Mitglied sowieso. Wirkich beruhigen tut das nicht.

Angekommen, Fahrzeugcheck gemacht. Wie erwartet ein weitaus schlechterer Zustand wie erhofft (und auf den Bildern glaubbar gemacht). Typischer T3 Rost, ein paar Stellen sind unangnehm. Nächster Brüller: Nach dem Ausparken aus der Garage fließt Öl aus der "Windel" (der Wanne um den Motor).
"Der vereliert Öl"
"Nein!"
"Doch, der tropft"
kein Kommentar ...
Wir einigen uns drauf dass beim Öl nachfüllen gekleckert wurde. Die folgende Frage nach dem Ölverbrauch liefert nur "der verbraucht kein Öl". Ok - wir haben ein Wunderdiesel! Insgesamt scheint der Motor sauber zu sein, das Öl verteilt sich wirklich um den Einfüllstutzen.
Der Motor springt schön an, läuft ruhig. Bremsen gehen ok, auf kurzer Strecke kein verziehen merkbar.
Das mit dem Öl beunruigt mich sehr. Der Rostzustand ebenfalls. Aber ... egal, ich nehme ihn. Bin durch die Ebay-Auktion ja auch etwas in Kaufzwang. Nachverhandlungen fange ich keine an.
Ich lasse mir nochmals die Papiere zeigen und ... ups... aktuelle HU-Bescheinigung fehlt. Panik. Disksussion.
"Braucht man nicht"
"Doch ich habe sie immer gebraucht"
Zugeben ich weiß es nicht ob man sie braucht, in Zulassungsschein Teil2 steht der HU-Termin drin. Ich lasse es mir im Kaufvertrag schriftlich gegeb dass der Verkäufer sich um eine Kopie kümmert. Der Kauf ist abgeschlossen.

Ich denke die Vorbesitzer sind keine bösen Menschen, habe mich etwas auf mein Gefühl verlassen und vertraue in die Menschlichkeit. Das bricht mir sicher noch das Genick.
Technisch gesehne hatten sie kaum Ahnung.  Einziger Lichtblick soweit: Gerade weger der gerinen Ahnung war der Wagen gelegentlich in der Werkstatt. Ein paar Sachen wurden gelegentlich gemacht (Antriebsmanschetten, Fahrwerksteile, Kleinkram, Standheizung wurde instand gesetzt, etc)

Die Überführung
Ich überführe den T3 mit den Kennzeichen des Besitzers. Losgefahren, das erste mal T3. Das erste mal T3 50PS. OH GOTT OHGOTTOHGOTT! Da geht ja garnichts. Also weniger als nichts. Beschleunigung geht gegen Null! Nach 30km dann endlich mal eine Tankstelle. Ich brauche Diesel!
Kurzer Runumchek: Felge VR warm. OH GOTT OHGOTTOHGOTT! 
Naja nicht heiß, nur warm. Kurze Lagebesprechung, da kann man jetzt nichts machen. Also weiterfahren.
Ich fahre auf die Autobahn. Panik! Der Wagen ist so lahm, so unglaublich lahm. Nach einer Minute bereits der erste LKW, er klebt hinter meinem Begleitfahrzeug. Ich schaffe es kaum auf eine vernünftige Geschwindigkeit bis ... die erste Steigung. 80...70...60...55...km/h und weiter fallen. Ich überlege ernsthaft auf den Standstreifen zu fahren, der LKW ist immer noch hinter uns. Der Berg ist überstanden, abwärts schafft er sogar 100km/h. Ich weiß Bescheid, ich drück das Gaspedal in jedem Gefälle noch etwas mehr um über den nächsten Berg zu kommen. Und wieder bricht die Geschwindigkeit ein. Der LKW ist immer noch da.
Irgendwann überholt er. Es tut mir leid.

Die restliche Fahrt verkläuft gut, ich traue mich sogar das Radio einzuschalten. Das hat übrigens einen Schatten, aber die (darin vergessene) CD trifft genau meinen Geschmack! Gelegentlich Platzregen, dann wieder Sonne. Die Scheibenwischer funktionieren! Wischwasser nicht, egal ... Ab und zu erwischt mich eine Windböe. Ein sanfter Windstoß. Der T3 wackelt, ich muss gegenhalten. Ich frage mich wie es ist bei echtem Wind zu fahren und bekomme Gänsehaut.

Nach einigen km nochmal die Bemse kontrolliert. Immer noch warm. Weiterfahren.
3 Stunden nach Abfahrt erreichen wir unser Ziel. Ich bin nicht liegen geblieben, ich kann es kaum fassen. Ich habe den Eindruck er ist sogar flotter geworden. Anfangs waren 70km/h schwierig, gegen Ende läuft er 87km/h auf der Geraden. Anfangs war ich auch noch nicht vertraut mit ihm.

Parken, hinsetzen, durchschnaufen. Dann erstml Bier trinken ...
Ich weiß nicht was ich da getan habe. 

Hier noch ein Bild. Es reicht für's Erste.





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